Die unbekannten Judenhelfer
Wie Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus jüdischen Mitmenschen beistanden
Bisher weitgehend unbekannt, setzten die Zeugen Jehovas während der Zeit des Nationalsozialismus immer wieder ein Zeichen gegen den vorherrschenden Antisemitismus in der Gesellschaft, indem sie „jüdisch“ verfolgten Personen halfen. In jahrelanger Recherche hat Christoph Wilker dafür Belege gesammelt und stellt nun einige bewegende Einzelschicksale vor, wie das des jungen Berliners Dagobert Lewin, der 1942 bei einer Familie von Zeugen Jehovas Schutz fand. (Fotos: Inge Deutschkron wurde von Franz Gumz, einem Zeugen Jehovas, und seiner Frau Emma versteckt. Sie war eine von vielen, die dem Ehepaar Gumz ihr Überleben zu verdanken haben.)
Seine Recherchen beleuchten eine bisher wenig beachtete Seite des zivilen Widerstands. „In diesem Buch sind Berichte von Zeugen Jehovas zusammengetragen, die ― spät genug ― ein helles Licht auf einen weithin unbekannten Aspekt der Hilfe für Juden und deren Rettung werfen.“ (Zitat aus dem Geleitwort von Prof. Dr. Wolfgang Benz, Historiker, Vorurteilsforscher)
Buchvorstellung im Jüdischen Museum München am 26.7.2022
Mit Prof. Dr. Wolfgang Benz, Dr. Sabine Schalm, Terry Swartzberg und Buchautor Christoph Wilker
Christoph Wilker begleitet seit vielen Jahren Forschungs- und Gedenkprojekte zur NS-Zeit. 2017/18 bereitete er im Auftrag von Prof. Dr. Winfried Nerdinger in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München eine Sonderausstellung zur Verfolgung der Zeugen Jehovas vor, die dort vom 26.9.2018 bis 06.01.2019 zu sehen war. Er veröffentlichte Fachaufsätze, mehrere Bücher und Filmclips zur Thematik.